Betr.: Abriss eines historischen Gebäudes

Abrissbirne in Aktion. Foto: dreamstime.com

In Dresden und Leipzig sieht man, mit welcher Akkuratesse da auch kleinste (bei weitem nicht alle) für die Stadtgeschichte wichtige Relikte restauriert und ins Szene gesetzt werden, auch mit viel Emotion und Teilnahme der Bürger. Die monetäre Rentabilität spielt dabei keine Rolle, es wird an allen Ecken und Enden gesammelt, gespendet und beantragt, irgendwann reicht das Geld.
Für mich war das Kurhaus damals wohl gedacht als Abschluss der Bausünden der 60er und 70er (Anbau Fürstenhof u.a.) und Weg in die Zukunft, der dann mit der Kurkrise 1996 abbrach, man aber keinen Anschluss gefunden hat.
Es sieht so aus als ob man nahtlos an die 70er anschließen will und deswegen das Kurhaus verschwinden muss, damit man nicht sieht, dass da mal ein anderer Wind wehte.
Selbstverständlich muss man so ein Projekt auch bezahlen können. Wir geben für das Heloponte 2 Mio Euro jedes Jahr aus. In Bad Arolsen braucht man für ein gleichwertiges Bad nur 800.000 € aus der Stadtkasse.
Im Zuge der Neuausrichtung des Heloponte wird es wohl möglich sein eine Lösung zu finden, die die Haushaltsbelastung um mindestens 1 Mio € senkt.
Dann hat man Geld, um das Kurhaus wieder in Betrieb zu nehmen. Um das Kurhaus zu beleben und zu betreiben kann man die Kurtaxe um 20 bis 40 Cent erhöhen, dann hat man Geld um hochwertige Kultur- und Unterhaltungsveranstaltungen anzubieten.
Herr Weller schreibt in Wildungen-digital.de in seinem Beitrag Kurhaus Teil 3 Veranstaltungen: „…schnell war klar, dass man über eine wesentlich bessere Bühnentechnik verfügte als in der Wandelhalle.“
Weiter: „Die genannten Beispiele hochkarätiger Veranstaltungen belegen, welche Anziehungskraft weit über die Region hinaus die Kurhausbühne im Laufe der Jahre entwickelte. …. das Kurhaus hat wesentlich dazu beigetragen, dass Bad Wildungen als Kur- und Kulturstadt empfunden wurde.“
Darauf will man doch wohl nicht verzichten und das Kurhaus abreißen! Es ist deutlich erkennbar, dass der Tourismussektor hier in der Region einen enormen Aufschwung nehmen wird. Dieser Aufgabe muss man sich stellen.
Es soll der Naturpark Kellerwald Edersee zu einer Premium Wander- und Fahrrad-Destination mit viel Geld vom Land ausgebaut werden. Die Traditionelle Kur in der Helenenquelle brummt.
Herr Göbel hat im „Aqua Vita“ teure Angebote. Siehe [kopieren Sie ruhig diese URL in Ihren Browser!]:
https://www.fitundvitalreisen.de/?pm=uebersicht&source=searchform&searchPage=start&searchCountryIds=&searchRegionIds=236&searchMetaTravelTypeIds=&searchTravelTypeIds=&searchDuration=&searchDateIntervals=&searchDateIntervals2=&page=start&searchFormular=1&1529607310277

1 ÜN HP mit Anwendungen für 130 €, d.h. pro Doppelzimmer 2 P = 260 €, das ist teurer als Steigenberger in Bad Pyrmont, genau so teuer wie „Radisson Blu“ Badischer Hof in Baden Baden (mit eigener Thermalquelle).
Das Geld wird mit Gesundheitstouristen verdient, die 14 Tage bleiben, und nicht mit Tagungen, deren Teilnehmer nach 2 Tagen verschwinden.
Hotels mit Therme sind anscheinend grundsätzlich teurer (siehe Bad Orb).
Niedergelassene Ärzte, die einen Nachfolger suchen, verlangen nach einem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ).
Es würde sich anbieten anstatt einer Stadtvilla an dem Standort ein (Kurmedizin) MVZ auch mit Anwendungen anzusiedeln. Es können dann auch Kuraufenthalte (mit Kassenrezepten) in privaten Pensionen und Hotels angeboten werden (wie früher).
Dies alles ist möglich. Wenn man das geschafft hat, dann kriegt man auch einen Investor für das passende Hotel.

Alois Mieslinger

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