Naturbad Terrano in Gudensberg – Inspiration für Wildungen?

ein Diskussionsbeitrag

Spaß mit ungechlortem Wasser. (Foto: Zinke)

Mit den Einnahmen/Ausgaben des Wildunger Freibades Heloponte beschäftigen sich Stadtverwaltung und Parlament schon seit längerer Zeit. Sinkende Besucherzahlen führen zu immer größer werdendem Defizit. Offenbar ist die Attraktivität des Freibades im Heloponte im freien Fall.
Man kann überlegen, ob das ein allgemeiner Trend ist, mit der ungeklärten Situation des Helopontes zu tun hat, ob die Lust auf chloriertes Badewasser gesunken ist, oder ob die alternativen Angebote in der näheren Umgebung daran schuld sind.
Vielleicht lassen sich jedoch im Zusammenhang mit den laufenden Heloponte-Planungen Überlegungen verbinden, nach dem Vorbild des „Terrano“ in Gudensberg ein Naturfreibad zu integrieren!
Dazu muss man – ohne Äpfel mit Birnen vergleichen zu wollen – die realen Kosten sowie die Einnahmen/Ausgaben des Naturbads Terrano anschauen.
In Zahlen:
Nach Angaben des Magistrats der Stadt Gudensberg hat das vor 10 Jahren auf dem Gelände des vorhandenen Hallenbades errichtete Naturfreibad knapp 1,3 Mio. Euro gekostet.
In 2017 kamen knapp 6.000, in 2018 (bis zum 6. August) knapp 14.000 Badegäste.
In 2017 gab es Einnahmen von 28.300 und Ausgaben von 150.800 Euro.
Für dieses Jahr (2018) erwartet die Stadt Gudensberg ähnliche Beträge.
Perspektiven:
Jedes Freibad ist zwangsläufig ein Zuschussbetrieb, auch das in Gudensberg. Ein Naturfreibad in Bad Wildungen wäre das auch. Aber könnte es das Einnahmen- und Ausgaben-Verhältnis verbessern?
Könnte es zur Verbesserung des Ansehens von Bad Wildungens beitragen, dem Werbe-Slogan folgend „natürlich gut“ zu sein? Ein solches Alleinstellungsmerkmal mehr in unserer Kurstadt würde auch dem Trend zu mehr Natur entsprechen.
Die reinen Wirtschaftlichkeitsdaten eines Naturfreibads müsste man dann auch mit den zu erwartenden Synergieeffekten, also mit den positiven Auswirkungen, beispielsweise auf den Gesundheitstourismus abgleichen.
Das erfordert jedoch eine Gesamtschau aller relevanten Einzelaspekte und vor allem seitens der städtischen Gremien die Formulierung eines Entwicklungsziels für einen klar beschriebenen Zeitraum.

Manfred Zinke

Hat Ihnen unser Artikel gefallen?