Für die Zukunft Bad Wildungens – gegen den Abriss der Kurhaussäle

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Dieser Leserbrief konnte in der WLZ nicht erscheinen, weil deren Wildunger Lokalredaktion dagegen war. Wir aber sind dafür, dass sich möglichst Viele, auch aus der Region, selbst eine Meinung bilden können.

Wo wollen wir mit der Stadt Bad Wildungen in 10 Jahren stehen? Wir vermissen in der Diskussion um die Kurhaussäle eine konkrete Zukunftsvision für die Stadt Bad Wildungen, die den Bürgern kommuniziert wird und sie mitgestalten läßt:
Die ambulante und stationäre Medizin und der Gesundheits-, Kultur- und Sporttourismus sind unsere Stärken und sollten die Säulen für unsere gemeinsame Zukunftsvision sein. Wir als Wildunger Bürger erwarten von der Politik – dem Stadtparlament und den Parteien – und vom Bürgermeister einen konkreten Zukunftsplan, wie wir Medizin und Tourismus mit der Stadtentwicklung ausbauen wollen. Wir erwarten Parlamentarier und einen Bürgermeister, die bereit sind, Kompromisse zum Wohl der Stadt zu schließen, so daß für den Bürger fassbare und sinnvolle Ergebnisse sichtbar werden.
Alle Entscheidungen der Stadt müssen inhaltlich und von ihrer Wichtigkeit her an dieser Zukunftsvision gemessen werden.
Wie dienen 8 Stadtvillen mit 40 Eigentumswohnungen an Stelle des Kurhauses der Zukunftsvision von Tourismus und Medizin?? Dass das Architekturbüro des Investors keine Synthese von alter (Kurhaussäle) und neuer Architektur (Hotel) hinkriegt, ist ein architektonisches Armutszeugnis. Die Kurhaussäle brauchen wir für medizinische und andere Kongresse, große Bühnenveranstaltungen wie Musicals, Sportveranstaltungen wie Billardmeisterschaften und für uns selbst und unsere Jugend: Abibälle, Abschlussbälle der Tanzschule, gesellschaftliche Bälle, alles, was aus Gründen der Bühnentechnik und des Platzes nicht in der Wandelhalle machbar ist. Die Kurhaussäle müssen erhalten bleiben!
Wieso das Riesenareal von 16.000 qm nur einem Investor geben? Große Kliniken wollen erklärtermaßen die medizinische Ausbildung in Bad Wildungen massiv ausbauen. Das Wohnheim in der Laustraße platzt aus allen Nähten. Auf dem Kurhausareal wäre Platz für erschwingliche Mietwohnungen für junge Leute, die wir in den personalintensiven Branchen wie Medizin und Tourismus dringend brauchen. Die Wicker-Gruppe hat Interesse signalisiert, das Haus Waldeck auf das Kurhausareal hin zu erweitern. In den nächsten 10 Jahren gehen die niedergelassenen Ärzte der Babyboomer-Generation in Rente, es droht ein erheblicher Ärztemangel. Ein von der Stadt finanziertes medizinisches Versorgungszentrum auf dem Kurhausareal kann fehlende Ärzte anstellen und die medizinische Versorgung der Bürger und der (Gesundheits-!) Touristen in allen med. Facharztbereichen sicherstellen helfen.
Wenn man die Bürger fragen würde, ergäben sich sicher noch mehr gute Ideen, die unserer Stadt dienen und nicht nur hauptsächlich dem Interesse eines Investors.
Wolfram Schmidt-Betschel, Dr. Mathias Bauer, Prof. Dr. Dr. H.-H. Vater, Dr. Lutz Gercke, Dr. Heiko Lienhard, Ihsan Selo, Dr. Martin Bauer

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1 Kommentar

  1. Es wäre so einfach !

    Wer die Zeiten erlebt hat, als das Kurhaus noch geöffnet hatte, der wird mich verstehen. Wenn man heute durch die geschlossene Eingangstür des Kurhauses in den Innenraum schaut, kann man erahnen, welchen „Charme“ dieses Objekt inne hat bzw. hatte. Es ist mir unverständlich, dass man so ein „Kleinod“ nicht erhalten und neu bespielen will. Vielleicht muß man ja einfach mal etwas wagen bzw. etwas investieren um in der Zukunft tatsächlich „Zukunftsfähig“ zu sein.

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